Alles gepackt? Dann sende dir oder deiner Begleitung den Rucksack zu und zieh los!
Nutznießer eingeschleppter Pflanzen und ein herrlich bunter Nachtfalter ist der Mittlere Weinschwärmer ( Deilephila elpenor). Bei Einbruch der Dunkelheit schwirrt er von Blüte zu Blüte, ganz so, wie man es am Tage von Taubenschwänzchen kennt.
Von Mitte Mai bis ungefähr Anfang Juli kann man ihn fliegen sehen. Bevorzugt werden feuchtere Gebiete, wo Weidenröschen wachsen, denn die Raupen ernähren sich gerne von ihnen. Die Farbe ist altersunabhängig, es gibt eine braune Farbvariante (ca50%) und eine grüne (30%). Der Rest ist intermediär.
Durch seine Liebe zu den gerne als Topf- und Kübelpflanzen kultivierten Fuchsien, konnte der Falter sehr erfolgreich den Siedlungsraum für sich erobern. Seit Fuchsien etwas aus der Mode gekommen sind, gehen die Bestände im besiedelten Bereich zwar etwas zurück, doch findet die Art in der freien Landschaft noch ausreichend geeignete Eiablagepflanzen in Form von Weidenröschen und Springkräutern (Impatiens-Arten).
Die Raupen des Schwärmers, fressen nur des Nachts und bleiben lange unentdeckt. Um sich zu schützen haben sie eine geniale Strategie: Um den Eindruck eines gefährlichen Tieres zu erwecken, zieht die Raupe ihren Kopf ein. Durch die Zeichnung zweier Augenpaare an den Seiten wirkt er viel größer. Dazu bewegt die Raupe ihren Oberkörper hin und her, um wie eine Schlange vor dem Angriff zu wirken. Fressfeinde erschrecken sich und lassen von ihrer Beute ab.
Wenn sich im Juni in der Dingdener Heide entlang der Waldsäume die Blüten des Waldgeißblattes entfalten, beginnen diese, in der Abenddämmerung intensiv zu duften, um ihre nachtaktiven Bestäuber anzulocken. Einer der typischen Blütenbesucher ist der prachtvolle Mittlere Weinschwärmer, der häufig bereits im Dämmerlicht an den Blüten saugend beobachtet werden kann. Ähnlich wie das tagaktive Taubenschwänzchen, stehen die Falter vor den Blütenständen und versenken ihren langen Saugrüssel in die Blütenröhren.
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